Hinflug: Wie man von Oldendorf nach San Diego kommt

Ich habe eine Stunde geschlafen. Eine Stunde komatöses Liegen, von 3 bis 4 Uhr, dann noch einmal den gepackten Rucksack überprüfen um sich dann in aller Eile einen Schluck Kaffee und einen Toast reinzuwürgen. Es beginnt.

Ein paar Stunden sitze ich im ICE auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen. Ich kriege nur Wasser runter und kein Auge zu. Auf den Plätzen neben mir wird lauthals irgendein Quiz gespielt. Die größte Wanderdüne der Welt befindet sich übrigens in Frankreich. Immerhin das nehme ich von der Fahrt mit dem ICE mit.

Dann, irgendwann in Flieger nick ich hin und wieder mal für 30 Minuten ein. Die Beinfreiheit beträgt genau 5mm, aber immerhin hat man über Grönland einen spektakulären Ausblick. Das aber auch nur hin und wieder und wenn, dann nur kurz, denn das ganze Eis ist so grell, dass es alle anderen Passagiere blendet. Nach etwa 11 Stunden flug werden wir in Seattle von der Homeland Security aufgegriffen. Da uns unser netter Sachbearbeiter wohl nicht glauben wollte, dass wir extra zum Wandern um die halbe Welt fliegen, mussten wir in einen extra Raum gebracht werden. Um „weitere Dinge zu klären“. Eine Stunde später werden wir schließlich doch durchgewunken und kriegen unsere Stempel. Dafür werde ich bei der nächsten Sicherheitskontolle für den Anschlussflug ausgezogen. Mein Dutzend von zuhause mitgebrachter Snickers macht Probleme. Also: Schere her und den Rucksack von der Plastikfolie befreien, die wir in Frankfurt um unsere Backpackes haben wickeln lassen. Nachdem sich die Sachbearbeiterin versichert hat, dass es nur um Snickers und keinen C4-Sprengstoff handelt können wir endlich in unseren Flieger nach San Diego steigen, in dem schon die letzten Vorbereitungen getroffen werden.

3 Stunden später sind wir endlich am Hostel, an dem wir von anderen Gästen Bierpong-spielend empfangen werden. Unser Zimmer ist pink und alles riecht hier nach Gras. Immerhin können wir noch einige Stunden schlafen, bis wir am nächsten Morgen abgeholt werden. Am Ende des 28-Stunden-Marathons musste Jannis dann nur noch die Toilette im Hostel-Bad reparieren und feststellen, dass er anstatt Duschgel Bodylotion eingepackt hat. Alles in allem ein ganz guter Anfang.

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