Flucht nach vorn

Es war doch nicht so schlimm wie befürchtet. Die Temperaturen sanken nicht unter den Gefrierpunkt, der Wasserfilter ist nicht gefroren und wir beide leben noch. Immerhin war das doch mal ein super Cliffhanger für den Blog!

Trotzdem war ich heilfroh, dass am nächsten Morgen mein Zelt noch stand. Genauso wie mein Zelt, war leider auch der Wind noch da. Hilft ja aber alles nichts, wir mussten weiter. Der Wind brachte den Nebel (oder sind das hier oben dann direkt Wolken?) mit sich. Dementsprechend war die Sicht auch beschränkt.

Ist das Bigfoot?

Nach langen 11,7 Meilen Wind und Nebel war jedoch entgültig Schluss. Wir hatten den Tag über schon Gerüchte über Unwetterwarnungen und Sturmböen gehört. Als wir dann eine Straße erreicht hatten, kamen wir zu dem Entschluss, dass es das beste wäre zu versuchen nach Julien – die nächste kleine Ortschaft auf unserer Route und eigentlich noch 2 Tagesmärsche entfernt – zu kommen. Natürlich per Anhalter. Das hatten wir beide noch nie gemacht und irgendwie war es auch befremdlich auf Autos zu warten und den Daumen rauszuhalten. Jedoch standen wir keine 5 Minuten an dem Highway, als ein Auto hielt und uns der Fahrer mitnahm. Der Mann im Wagen wollte eigentlich selbst heute raus in die Natur – da er spontan zwei Tage frei gekriegt hatte und die Kinder auch weg waren – hat sich dann aber doch spontan dagegen entschieden (das konnten wir aber gut nachvollziehen).

Die erste Anlaufstelle in Julien war für uns „Mom’s“. Dort gibt es für alle PCT-Hiker Apfelkuchen und Eis für lau. Dann haben wir mit etwas Glück noch ein Zimmer in der „Julien Logde“ bekommen und konnten uns in Ruhe resupplyen und Wäsche waschen.

Der halbe Trail in einer Wanne

Der Plan der nächsten Tage ist es zurück zum Trail zu kommen und von da aus direkt weiter nach Warner Springs zu wandern. Ohne einen weiteren Halt in Julien. Das bedeutet: Die nächsten Tage wird sehr viel Proviant geschleppt. Und das über ungefähr 19 Kilometer oder 12 Meilen (Minimum) pro Tag. Ob das die Schultern mitmachen…

So sieht hier Essen für 5 Tage aus

2 Kommentare zu „Flucht nach vorn

    1. Hey ihr beiden! Jannis bedankt sich herzlich für die Info. Wir werden voraussichtlich morgen Mittag dort ankommen 😉 Vielleicht holen wir euch ja noch ein.

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