Back on Trail

Nach einer Dusche und etwas Schlaf fühlt man sich wie neu geboren. Da die Lodge ein Bed & Breakfast ist, ist das Frühstück inklusive. Das greifen wir natürlich auch ab, wir brauchen ja jede Kalorie, die wir kriegen können. Im Foyer der Lodge sitzen neben ein paar anderen Hikern (und zwei älteren, sehr interessierten Damen) Andy und Annerös Frei. Die beiden gebürtigen Schweizer, die auch unter den Namen Mountain und Lion bekannt sind (und auch gut Hochdeutsch sprechen, wenn sie möchten) haben wir schon am ersten Tag getroffen und kurz kennenlernen dürfen. (Ihr Blog ist sehr gut) Wir unterhalten uns über dies und jenes, aber besonders intensiv unterhalten wir uns über Jannis Füße und Schuhe. Es wird empfohlen die Schuhe an bestimmten Stellen einzuschneiden und diverse Tipps für die richtige Blasenpflege werden auch gegeben.

Nach einer Verabschiedung und einem sehr merkwürdigen Check-Out (der Hotelhund hat sein (sehr) großes Geschäft am Tresen der Rezeption verrichtet und unsere Check-Out-Dame ist unglücklicherweise hineingetreten) geht’s wieder Richtung Trail. Auch dieses Mal haben wir beim Trampen Glück und der Fahrer stoppt direkt auf der Fahrbahn. Der Mann, der angibt Langeweile zu haben, da er grade nicht arbeiten kann und auf eine Rückenoperation in der nächsten Woche wartet, fährt uns deshalb liebend gern zum Trail zurück, auch wenn es gar nicht in seiner Richtung liegt.

Da hat es aufgehört, da fängt es wieder an

Bei schönstem Wetter – ich habe sofort wieder einen Sonnenbrand bekommen, diesmal auf den Waden – machen wir noch 6,5 Meilen, bis wir an einem wunderschönen Bergkamm unser Lager aufschlagen. Jannis schneidet wirklich seine Schuhe ein. Nützt wohl alles nicht’s. Da ich dem Wetter nun wieder vertraue und ich auch etwas neugierig bin, versuch ich mich im Cowboy-Campen. Das bezeichnet im Prinzip das Schlafen unter freiem Himmel, aber Cowboy-Campen klingt cooler. In 1265 Metern Höhe habe ich auf jeden Fall eine ganz nette Aussicht.

Da irgendwo soll morgen die Sonne aufgehen

Als es schließlich dunkel wird, kommt der Vollmond hervor und von irgendwo her heulen die Wölfe. Das beunruhigt mich zwar kurz, aber dann fällt mir wieder ein, dass in der Nähe das California Wolf Center ist. Dann fällt mir wiederum ein, dass es hier Berglöwen gibt und die sich nicht durch ein Heulen bemerkbar machen, sondern sich anschleichen und ihre Beute aus dem Hinterhalt töten. Das beunruhigt mich dann doch.

In der Nacht merke ich, dass meine aufblasbare Isomatte ein Loch hat und Luft verliert. Langsam aber stetig…

3 Kommentare zu „Back on Trail

  1. Hoi du, wir bemühen uns sehr Englisch zu sprechen, irgendwann bekommst du ein Durcheinander Deutsch, normal Deutsch(Schweizerdeutsch) und Englisch. Wenn du schon Angst hast vor so einem Berglöwe bist du ein wenig…….🤨
    Liebe grüsse Mountain Lion

    Like

Hinterlasse eine Antwort zu pctfrei Antwort abbrechen